Die meisten sogenannten Fechtbücher wurden nicht für die Allgemeinheit geschrieben, sondern um die Fertigkeiten des Verfassers zu demonstrieren und als Hilfe für
Schüler, sich an Gelerntes wieder zu errinnern. Es war auch nicht die Absicht, unbeteiligte Dritte in die Geheimnisse der Kunst einzuweihen. Ein Anfänger, der beispielsweise eines der wunderschön
gezeichneten, doch äußerst knapp geschriebenen Werke Hans Talhoffers in die Finger bekam, hätte dadurch nicht kämpfen gelernt. Ebenso wären ihm die zettel, die
Merksprüche Johannes Liechtenauers, äußerst kryptisch vorgekommen.
Das erste Werk, das umfassend und fundamental die deutsche Schule auch Uneingeweihten verständlich machte, wurde 1570, lange nach dem Mittelalter, von Joachim Meyer
verfasst. Das macht Meyers: "Gründtliche Beschreibung der freyen Ritterlichen und Adelichen kunst des Fechtens in allerley gebreuchlichen Wehren mit schönen und nützlichen Figuren
gezieret und fürgestellet" für Drei Klingen e.V. heute zur grundlegenden und reichhaltigsten Quelle.