Stangenwaffen - Kampf mit der Halben Stange und der Hellebarde

Wer do mit der stangen wil fechten lernen, der sal von aller ersten wissen und merken, das eyn stange von rechte sal czwelf spanen lang seyn vnd das daz fechten mit der stangen ist aus dem swerte genomen [...] Vnd die principia dy do gehoren zu swerte als vor noch kunheit, rischeit, list, klukheit etc. dy gehoren och czu der stangen.

 

- Anonymer Autor in der Handschrift MS 3227a im 15. Jh.  

 

Das Training mit der sogenannten Halben Stange, einem etwa mannshohen Stab, war eine beliebte Beschäftigung im Mittelalter. Das Beherrschen dieser Waffe bildet die Basis des Kampfsystems vieler Stangenwaffen.

 

Eine der ältesten und bis zum Siegeszug der Feuerwaffen ungebrochen beliebte Waffe war der Spieß – im Grunde nichts weiter als eine Klinge, befestigt an der Spitze eines Stabes.

 

Die Hellebarde hingegen geht noch einen Schritt weiter: Der Name setzt sich ursprünglich aus ‚Halm‘ (Stiel) und ‚Barte‘ (Axt) zusammen. Warum sollte man eine normale Axt verwenden, wenn diese mit noch mehr Ecken und Spitzen und einem längeren Stiel gleich viel mehr Reichweite und Wucht hat? Diese und viele ähnliche Varianten, wie die Mordaxt, der Luzerner Hammer, die Voulge oder die Hippe, vereinen Elemente des Schlagens, Stoßens, Reißens und Hebelns. In Kombination mit Spießen sollten diese Waffen lange die Kriegsführung des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit beherrschen.

Stangenwaffen traininieren wir gelegentlich donnerstags und in gesonderten Seminaren.