Der Kampf mit dem Dolch

Der Tolch [...] ist inn der not ain ernstliche whör, muß ainnen kecken unerschrocknen man haben hatt vil vortails so zu der erhaltung des lebens diennet [...]

 

- Anonymer Autor im Auftrag

Paul Hector Mairs, ca. 1542

 

 

 

 

 

Rüstete man sich im Mittelalter zum Konflikt, wurden Dolche oder Schwerter in der Regel zur zweiten oder dritten Wahl.

Im zivilen Leben hingegen begnügten sich die meisten Menschen damit, Schwert, Messer oder Dolch am Gürtel zu tragen. Gerade das Tragen eines Dolches geschah oftmals nicht in erster Linie um eine Waffe bei der Hand zu haben, sondern quasi als männliches Fashion Statement.

 

Die Kampfkunst keiner anderen Waffe ist so nah an der des Ringens wie die des Dolches. Hier muss sich der Kämpfer nicht nur vor der bewehrten Hand des Gegners in Acht nehmen, sondern stets auch auf Schläge, Tritte, Hebel und Würfe vorbereitet sein.

 

Neben der bekannten zweischneidigen Variante des Dolches verbreitete sich im Spätmittelalter auch eine dreikantige Version, die u. a. als ‚Misericordia‘ (Gnadengeber) bekannt war. Diese Misericordia war durch ihre Form hervorragend geeignet, durch Lücken in einer Rüstung zu stoßen.

Wir trainieren mit dem Dolch gelegentlich donnerstags und in gesonderten Seminaren.