Weitere Traditionen

Neben der Deutschen Schule fanden die europäischen Kampfkünste auch außerhalb des deutschen Sprachraums unterschiedliche Ausprägungen. Dazu zählen französische, spanische und italienische Traditionen.

Als Beispiel für die Italienische Schule sei hier ihr heute wohl bekanntester Vertreter, der Söldner, Ritter und Fechtmeister Fiore de'i Liberi genannt. Er verfasste im 14. und 15. Jahrhundert mehrere bedeutende Werke, in denen er auch erwähnt, wie er wiederholt sein Können in ernsten Kämpfen unter Beweis stellen musste.

Natürlich gab es immer wieder Austausch zwischen verschiedenen Regionen, Sprachen und Traditionen. Das um 1300 verfasste, älteste uns bekannte Fechtbuch, das Tower Fechtbuch (I. 33) ist zwar auf Latein verfasst, arbeitet jedoch mit Fachbegriffen, die aus der deutschen Schule bekannt sind. Andererseits verwenden auch deutsche Werke fremde Einflüsse, wie beispielsweise Joachim Meyer, der in einem Fechtbuch 1570 ausführlich auf die italienische Rapierschule eingeht.